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Der Berufseinstieg nach dem Studium: Wann du dich worum kümmern solltest

Der Berufseinstieg nach dem Studium fühlt sich oft wie ein Sprung ins kalte Wasser an. Mit dem richtigen Fahrplan ist der Schritt vom Hörsaal in die Arbeitswelt jedoch deutlich weniger beängstigend. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du wertvolle Praxiserfahrung sammelst, dein berufliches Netzwerk aufbaust und mit hervorragenden Bewerbungsunterlagen punkten kannst. Nimm deine Zukunft frühzeitig in die eigene Hand!

Dein Fahrplan für den gelungenen Berufseinstieg: Wann du dich worum kümmern solltest

Sammle früh Berufserfahrung

Wann: ab dem 2. Semester
🎯 Ziele: Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern knüpfen. Praktische Erfahrungen in relevanten Bereichen sammeln

Praktika und Werkstudierendentätigkeiten öffnen dir viele Türen. Wenn du schon während deines Studiums Geld verdienen möchtest oder musst, ist es gut, gleich einschlägige Praxiserfahrungen zu sammeln.

Es gibt jedoch wichtige Unterschiede zwischen einem Praktikum und einer Werkstudierendentätigkeit: Ein Praktikum ist in der Regel ein Ausbildungsverhältnis, in dem du gezielt Kenntnisse und Fähigkeiten in einem bestimmten Berufsfeld erwirbst. Bei einer Werkstudierendentätigkeit geht es dagegen hauptsächlich um administrative Unterstützung im Tagesgeschäft des Unternehmens. Oft ergibt sich die Chance auf eine Werkstudierendentätigkeit direkt im Anschluss an ein Praktikum, da du bereits erste Erfahrungen gesammelt und dich im Unternehmen bewährt hast.

Wichtig: Während Pflichtpraktika oft unbezahlt sind, werden freiwillige Praktika und Werkstudierendentätigkeiten in der Regel vergütet.

Praktische Erfahrung ist in vielerlei Hinsicht nützlich. Da du bei Werkstudierendentätigkeiten deine Kolleg:innen oft bei den unterschiedlichsten Aufgaben unterstützt, hilft dir diese Erfahrung bei deiner beruflichen Orientierung. Wenn du einmal alles im Ansatz gelernt hast, fällt es dir später viel leichter, dich auf ein Fachgebiet festzulegen. Ein weiterer Vorteil ist, dass du die Chance hast, im Unternehmen zu bleiben, bei dem du vorher bereits ein Praktikum absolviert oder als Werkstudi gearbeitet hast. Arbeitgeber bevorzugen für Junior-Positionen oft Bewerber:innen, die sie auf diese Weise selbst ausgebildet haben und die das Team und die Besonderheiten des Unternehmens bereits kennen.

Die Zeit während des Studiums ist eine einmalige Gelegenheit, verschiedene Berufsfelder und Branchen auszuprobieren, um herauszufinden, was dir Spaß macht und wo deine Stärken liegen. Dabei entwickelst du auch wichtige Soft Skills wie Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Problemlösungskompetenz, die in jedem Beruf gefragt sind.

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Keine Berufserfahrung? Kein Problem!

Auch ohne Praktika oder Studierendenjobs im Lebenslauf gibt es viele Möglichkeiten, erfolgreich ins Berufsleben zu starten. Such nach dem Studium nach Juniorstellen, Traineeships oder bezahlten Praktika. Diese Stellen bieten eine strukturierte Einarbeitung und wertvolle Erfahrungen. Bei Trainee-Stellen sei an dieser Stelle allerdings erwähnt, dass diese oft feste Bewerbungszyklen haben. Informiere dich also rechtzeitig, wann diese beginnen und wie der Ablauf ist.

Netzwerken ist ohne Berufserfahrungen essenziell. Knüpfe Kontakte in Business-Netzwerken wie LinkedIn oder XING und hol Empfehlungen aus deinem Bekanntenkreis ein. Wie sagt man so schön: Beziehungen schaden nur demjenigen, der sie nicht hat! Persönliche Kontakte führen oft schneller zum Job als die klassische Jobsuche.

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Sondiere deine Möglichkeiten & lass dich beraten

Wann: 3 Semester vor Studienabschluss
🎯 Ziele: Klarheit über berufliche Ziele und Erwartungen

Beginne etwa 1,5 Jahre vor deinem Abschluss mit einer gründlichen Selbstreflexion. Nimm dir bewusst Zeit, um über deine Stärken, Interessen und Erwartungen nachzudenken. Hier sind einige Fragen, die dir dabei helfen können:

  • Was sind meine Stärken?
  • Welche Fähigkeiten bringe ich mit?
  • Welche Branchen und Berufsfelder interessieren mich besonders?
  • Was erwarte ich von meinem zukünftigen Arbeitgeber und den Arbeitsbedingungen?
  • Falls du bereits Berufserfahrung hast: Welcher Aufgabenbereich lag mir besonders?

Auch wenn dich diese Fragen schon ein ganzes Stück voranbringen sollten, schadet es nicht, parallel einen Termin mit der Studienberatung deiner Hochschule zu vereinbaren. Dort sitzen Expertinnen und Experten, die dich bei deiner beruflichen Orientierung unterstützen und dir helfen können, deine Ziele zu definieren. Ein kostenfreies Angebot, das du dir nicht entgehen lassen solltest! Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich auch, gezielt nach Angeboten des Alumni-Netzwerks der Hochschule zu fragen. Finde heraus, was Absolvent:innen deiner Hochschule heute machen und welche Karrierewege sie eingeschlagen haben.

Suche nach potenziellen Arbeitgebern & erweitere dein Netzwerk

Wann: 2 Semester vor Studienabschluss
🎯 Ziele: Einen Überblick über relevante Arbeitgeber und Branchen gewinnen. Kontakte knüpfen

Gute erste Anlaufstellen für deine Suche nach passenden Arbeitgebern sind neben Google auch Greatplacetowork.de oder auch Kununu, um nach beliebten Arbeitgebern in deiner Wunschbranche zu suchen und dich über Arbeitgeber zu informieren, auf die du aufmerksam geworden bist. Weitere gute Möglichkeiten, Arbeitgeber kennenzulernen, sind:

Unternehmenswebseiten: Besuche die Websites von Unternehmen, die dich interessieren, und sammle Informationen über deren Karrieremöglichkeiten. Achte darauf, dass das Unternehmen einen Talentpool hat, damit du dich später initiativ bewerben kannst, auch wenn gerade keine passenden Stellen online sind.

Karrieremessen: Auf Veranstaltungen dieser Art kommst du direkt mit Unternehmensvertretern ins Gespräch und kannst wertvolle Informationen aus erster Hand sammeln.

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Reduziere die Liste auf eine handhabbare Auswahl

Gehe nicht schon vor der Bewerbungsphase Kompromisse ein und nimm nur Arbeitgeber mit auf, bei denen du wirklich gerne arbeiten möchtest. Ein Bewerbungsprozess kann sich teilweise über zwei Monate strecken, in dieser Zeit solltest du mehrere Eisen ins Feuer legen.

Parallel ist es wichtig, mit dem Aufbau deines beruflichen Netzwerks zu beginnen. Besuche Branchenveranstaltungen, Messen und Seminare. Jeder Kontakt kann wertvoll sein, also sei offen und lerne neue Leute kennen. Eine weitere gute Anlaufstelle dafür sind Online-Communitys und berufliche Netzwerke wie LinkedIn und XING. Hier kannst du dein Wissen teilen, Fragen stellen und unter beliebten Beiträgen kommentieren, um deine Sichtbarkeit zu erhöhen und Recruiter:innen auf dich aufmerksam zu machen.

Bereite dich auf die Bewerbungsphase vor

Wann: 6 Monate vor Ende des Studiums
🎯 Ziel: Professionelle Bewerbungsunterlagen erstellen

Ein halbes Jahr vor Ende deines Studiums ist der ideale Zeitpunkt, um deine Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand zu bringen und bereits erste Bewerbungen zu verschicken. Wir verraten, worauf du dabei achten solltest.

Aktualisiere deinen Lebenslauf

Dein Lebenslauf ist deine Eintrittskarte in die Arbeitswelt. Deshalb ist es wichtig, dass er aktuell und professionell ist:

  • Achte darauf, dass deine Kontaktdaten wie Adresse, Telefonnummer und Mail-Adresse korrekt sind.
  • Liste deine Abschlüsse und besondere Projekte oder Forschungsarbeiten während des Studiums auf, die für die Stelle relevant sein könnten.
  • Praktische Erfahrungen wie Praktika, Nebenjobs und ehrenamtliche Tätigkeiten sind besonders wertvoll. Hervorzuheben sind auch relevante Erfahrungen wie Werkstudierendentätigkeiten, Praxissemester, Projektarbeiten, Auslandserfahrungen und möglicherweise auch das Thema deiner Abschlussarbeit.
  • Zusatzqualifikationen wie Sprachkenntnisse, Software-Kenntnisse oder Zertifikate – sprich alles, was dir einen Vorteil verschaffen könnte – sollten prominent platziert werden.

Verfasse dein Bewerbungsschreiben

Ein gutes Bewerbungsschreiben hebt dich von der Masse ab. Achte darauf, dass dein Anschreiben überzeugend und – ganz wichtig – individuell ist, ohne stumpf den Inhalt deines Lebenslaufs zu wiederholen.

  • Qualität vor Quantität: Schreibe ein überzeugendes Anschreiben, das auf die Stelle zugeschnitten ist. Vermeide Standardtexte und zeige, dass du dich mit dem Unternehmen und der Stelle auseinandergesetzt hast.
  • Individualität: Geh auf die Anforderungen der Stellenanzeige ein und zeige, warum du der ideale Kandidat oder die ideale Kandidatin bist.
  • Wecke Interesse: Betone deine Motivation und Stärken, die für die ausgeschriebene Stelle relevant sind.

Hänge Referenzen und Zeugnisse an

Sammle alle relevanten Zeugnisse und Zertifikate, die deine Qualifikationen belegen und füge sie deiner Bewerbung hinzu. Diese Dokumente können den Unterschied ausmachen und deiner Bewerbung die nötige Aussagekraft verleihen.

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Auf das Format kommt es an

Die meisten Bewerbungen werden heutzutage online verschickt. Achte deshalb auf eine professionelle E-Mail-Adresse und fasse deine Unterlagen in einem übersichtlichen PDF-Dokument zusammen. Achte darauf, dass alle Dateien seriös benannt sind und lass deine Unterlagen auf Rechtschreibung und Grammatik überprüfen, bevor du sie abschickst.

Kleiner Bonus-Tipp: Schau dir die Farbwahl des Unternehmens an und passe deine Bewerbungsunterlagen entsprechend farblich an, so hebst du dich bereits optisch subtil von anderen Kandidat:innen ab und verleihst deiner Bewerbung einen individuellen Touch.

Die wichtigsten Bewerbungstools auf einen Blick

ChatGPT: Der Klassiker von OpenAI. Ein echtes All-in-One-Tool, das dir dabei helfen kann, dein Anschreiben zu erstellen und deinen Lebenslauf zu optimieren. Es kann dir auch als Sparringspartner dienen, um dich etwa auf das Bewerbungsgespräch vorzubereiten.

Tippe dabei nicht einfach drauflos, sondern halte dich an bewährte Frameworks, die ChatGPT den nötigen Kontext bieten. Ein passendes Framework könnte das RACE-Framework sein und das sieht so aus:

Role: Agiere als erfahrener Karriereberater.

Action: Überprüfe und optimiere meinen Lebenslauf, damit er professionell und überzeugend wirkt.

Context: Ich bewerbe mich um eine Stelle als Projektmanager in einem mittelständischen Unternehmen der IT-Branche. Mein Lebenslauf soll meine relevanten Arbeitserfahrungen, Fähigkeiten und Erfolge hervorheben, die für diese Position wichtig sind.

Expectation: Der optimierte Lebenslauf soll meine Chancen erhöhen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Hier ist mein Lebenslauf: [Lebenslauf kopieren oder als Datei anhängen]

Lebenslauf.com: Hierbei handelt es sich um einen Service von XING, mit dem du – du ahnst es vielleicht schon – basierend auf deinem dortigen Profil deinen Lebenslauf erstellen und per Drag-and-Drop kinderleicht bearbeiten kannst. Auch bei der Erstellung deines Anschreibens ist dir die Seite mit Textbausteinen behilflich.

Canva: Mit Canva kannst du auch ohne Design-Vorkenntnisse optisch ansprechende Bewerbungsunterlagen zaubern. Wähle dazu ganz einfach eine der vielen Vorlagen und passe sie an deine Bedürfnisse an. Besonders für kreative Berufe ist Canva sehr zu empfehlen, da du hier alle gestalterischen Freiheiten genießt.

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Finger weg von automatisierten Bewerbungen!

100+ Bewerbungen mit einem Klick automatisiert verschicken? Was auf den ersten Blick verlockend klingt, wirkt auf Recruiter unseriös. Spätestens im Bewerbungsgespräch fällt auf, wenn du keine Ahnung hast, auf welchen Job du dich eigentlich beworben hast. Bedenke, dass du hierbei die Kontrolle über deine Bewerbungen vollständig in die Hände einer KI gibst. Die Qualität leidet darunter massiv…

Bereite dich auf deine Vorstellungsgespräche vor

Wann: ca. 3 Monate vor Ende des Studiums
🎯 Ziel: Selbstbewusst und gut vorbereitet in Vorstellungsgespräche gehen können

Übe typische Fragen und Antworten: Ein Vorstellungsgespräch ist deine Chance, sowohl fachlich als auch persönlich zu überzeugen. Bereite dich auf typische Interviewfragen vor, die deine Stärken, Schwächen und dein Verhalten in verschiedenen Situationen zum Vorschein bringen sollen. Übe deine Antworten am besten mit Freund:innen, um dich sicherer zu fühlen.

Recherchiere das Unternehmen gründlich: Verstehe die Mission, die Kultur und die branchenspezifischen Bedingungen des Unternehmens. Unterstreiche dein ernsthaftes Interesse an der Stelle durch fundiertes Wissen und interessierte Fragen.

➡️ Wie du dich in nur drei Schritten auf das Vorstellungsgespräch vorbereitest, haben wir dir in einem weiteren Blogartikel zusammengefasst.

Sammle weitere Qualifikationen

Auch nach dem Studium solltest du dein Wissen und deine Fähigkeiten kontinuierlich erweitern. Lebenslanges Lernen hilft dir, deine Bewerbungsunterlagen zu ergänzen und in deinem Beruf erfolgreich zu sein.

Wann: Nach dem Studium
🎯 Ziele: Lebenslanges Lernen verinnerlichen und Bewerbungsunterlagen ergänzen

Online-Kurse: Plattformen wie Coursera, Udacity, edX oder LinkedIn Learning bieten eine Vielzahl von Kursen an, die du neben deiner Arbeit belegen kannst. Bonus-Tipp: Über Edukatico lassen sich plattformübergreifend Kurse finden – viele davon kostenlos!

Workshops und Seminare: Schau dich nach Weiterbildungsangeboten um, die von externen Anbietern (oder später von deinem Arbeitgeber) organisiert werden. Dort kannst du dir praktisches Wissen aneignen und dein Netzwerk erweitern.

Selbststudium: Nutze Bücher, Fachzeitschriften und Blogs, um auf dem Laufenden zu bleiben.

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Gehaltsaussichten für Berufseinsteiger: Was kann ich verlangen?

Das Einstiegsgehalt hängt von vielen Faktoren wie Branche, Unternehmensgröße und Standort ab. Wichtig ist, dass du gut vorbereitet in die Gehaltsverhandlung gehst und dich nicht unter Wert verkaufst. Mit der richtigen Vorbereitung und einem klaren Plan kannst du sicherstellen, dass du fair entlohnt wirst und finanziell auf sicheren Beinen stehst.

Branchenübliche Einstiegsgehälter

Je nach Branche und Region können die Gehälter stark variieren, deswegen sind pauschale Angaben zu Einstiegsgehältern oft nicht besonders aussagekräftig. Eine Internetsuche hilft dir da leider nur bedingt weiter. Eine nützliche Anlaufstelle, um dein Einstiegsgehalt realistisch einschätzen zu können, ist der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit.

Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, Durchschnittsgehalt Lehrer
Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit berücksichtigt Faktoren wie Region, Geschlecht und Altersgruppe.

Du möchtest ganz genau wissen, wie viel Gehalt realistisch ist?➡️ Auf unserem Blog erklären wir dir, wie du deinen Marktwert berechnest und deine Gehaltsverhandlung meisterst.

Steuererklärung, Krankenversicherung & Co: Das ändert sich mit dem Berufseinstieg

Der Einstieg ins Berufsleben bringt viele Veränderungen mit sich. Von formalen Pflichten bis hin zu finanzieller Verantwortung gibt es vieles zu beachten. Wir liefern dir einen Überblick, der dir den Einstieg erleichtern soll.

Kümmere dich um deine Krankenversicherung

Wir haben eine schlechte Nachricht: Die Zeit, in der du über deine Eltern mitversichert sein konntest, sind vorbei. Als Arbeitnehmer:in bist du in Deutschland verpflichtet, eine Krankenversicherung abzuschließen. Die meisten Berufsanfänger:innen sind zunächst über die gesetzliche Krankenversicherung versichert und das ist aus unserer Sicht auch erst einmal die beste Wahl. Eine private Krankenversicherung ist anfangs in der Regel keine Option. Sie bietet zwar bessere Leistungen, ist aber auch deutlich teurer und erst ab einem Bruttojahreseinkommen von über 80.000 Euro relevant.

Keine Angst vor der Steuererklärung!

Auch die Steuererklärung ist ein wichtiges Thema, mit dem du dich spätestens nach deinem Studium beschäftigen solltest. Dein Arbeitgeber zieht die Lohnsteuer zwar direkt vom Gehalt ab, doch eine jährliche Steuererklärung kann dir unter Umständen eine Rückerstattung bringen. Die Abgabe der Steuererklärung ist zwar nicht verpflichtend, lohnt sich aber in den allermeisten Fällen. Es ist daher ratsam, Berührungsängste frühzeitig abzubauen.

Behalte deine Finanzen im Blick

Mit dem Ende deines Studiums verlierst du deinen Anspruch auf Kindergeld. Damit du nach dem Studium finanziell nicht auf der Strecke bleibst, solltest du rechtzeitig planen und dich nicht auf einen nahtlosen Übergang in die Berufswelt verlassen.

Verschaffe dir einen Überblick: Weißt du, wie viel du jeden Monat ausgibst? Wenn nicht, wird es Zeit. Nur wer seine Fixkosten kennt, weiß, wie viel Geld am Monatsende wirklich übrig bleibt.

Überprüfe deine Abonnements: Studierendenrabatte sind toll, doch nach dem Studium fallen sie weg. Überprüfe deine Abonnements und passe sie gegebenenfalls an oder kündige sie.

Schaffe Rücklagen: Es ist verlockend, das erste Gehalt auf den Kopf zu hauen. Doch bevor du in Shopping-Laune verfällst, solltest du mindestens drei bis sechs Monatsgehälter ansparen. Dafür eignet sich ein Tagesgeldkonto – es bringt Zinsen und du kannst jederzeit darauf zugreifen.

Denk an deine Rente: Viele schieben das Thema Rente vor sich her, bis es zu spät ist. Verlasse dich nicht allein auf die gesetzliche Rente. Informiere dich über Angebote zur betrieblichen Altersvorsorge deines Arbeitgebers und denke über eine private Rentenversicherung oder staatlich geförderte Möglichkeiten wie die Riester- oder Rürup-Rente nach.

Trau dich an die Börse: Laut dem Deutschen Aktieninstitut investieren nur 17,6 Prozent der Deutschen über 14 Jahren. Überlege, wie du dein Geld anlegen möchtest, um langfristig finanziell abgesichert zu sein. Wichtig ist, regelmäßig zu investieren und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. So baust du deine Berührungsängste kontinuierlich ab und gewinnst Erfahrung.

Überlege dir, ob du Zusatzversicherungen abschließen möchtest: Versicherungen bieten dir eine gewisse Sicherheit und sind in vielen Situationen Gold wert. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung beispielsweise schützt deine Ersparnisse, falls du für längere Zeit ausfallen solltest. Denn auch in jungen Jahren kann das Leben unerwartete Wendungen nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens – wenn auch nur vorübergehend – berufsunfähig zu werden, liegt bei 42 Prozent!

Herausforderungen beim Berufseinstieg & wie du sie meisterst

Der Übergang vom Studium oder von der Ausbildung in den ersten Job ist eine spannende, aber oft auch herausfordernde Phase. Hier sind einige der häufigsten Herausforderungen, denen Berufseinsteiger:innen begegnen, und wie du sie erfolgreich bewältigen kannst.

Überforderung im ersten Job meistern

Der erste Job kann manchmal überwältigend sein, aber es gibt bewährte Strategien, um damit umzugehen:

  • Setze Prioritäten: Lerne, deine Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit zu sortieren. Eine To-do-Liste kann dir dabei helfen, den Überblick zu behalten.
  • Plane Pausen ein: Kleine Pausen zwischendurch sind wichtig, um den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken.
  • Lerne zu delegieren: Scheue dich nicht davor, Aufgaben abzugeben, wenn sie dir zu viel werden. Teamarbeit ist wichtig.
  • Achte auf eine gesunde Work-Life-Balance: Nach der Arbeit solltest du lernen, wirklich abzuschalten. Hobbys und soziale Kontakte sind wichtig für den Ausgleich.
  • Eigne dir eine strukturierte Arbeitsweise an: Eine klare und organisierte Arbeitsweise hilft, Überlastung zu vermeiden. Die Pomodoro-Technik, das Pareto-Prinzip, die Eisenhower-Matrix oder auch Timeboxing – über diese Strukturen solltest du dich schlaumachen und sie in deinen Arbeitsalltag integrieren.

Unzufrieden mit dem ersten Job? So schaffst du die Wende

Wenn du dich in deinem ersten Job unsicher oder unzufrieden fühlst, gibt es Möglichkeiten, das zu ändern:

  • Setze dir realistische Erwartungen: Es ist normal, dass der erste Job nicht immer perfekt ist. Sieh es als Lernprozess.
  • Übe Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, deine eigenen Erwartungen und Ziele zu überprüfen. Was genau stört dich? Was kannst du ändern?
  • Hol Feedback ein: Regelmäßiges Feedback von Kolleg:innen und Vorgesetzten hilft dir, deine Stärken und Schwächen besser zu verstehen und daran zu arbeiten.
  • Keine Angst vor dem Neuanfang: Wenn du merkst, dass der Job nicht zu dir passt, ist es völlig in Ordnung einen Neuanfang zu wagen. Überlege, ob es sinnvoll ist, mindestens ein Jahr zu bleiben, um Erfahrungen zu sammeln und Lücken im Lebenslauf zu vermeiden.

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Fazit: Es gibt nicht „den einen Weg“ ins Berufsleben

So individuell wie deine Bewerbungsunterlagen ist auch dein persönlicher Weg in die Arbeitswelt. Egal, ob du dich während des Studiums in verschiedenen Tätigkeiten ausprobieren konntest oder erst nach dem Studium nach Traineestellen suchst, Angst vor dem Leben als studierte:r Taxifahrer:in oder vor Langzeitarbeitslosigkeit musst du nicht haben. Denn laut Agentur für Arbeit lag 2022 die Arbeitslosenquote für Fachhochschulabsolventen bei 3 Prozent, für Uni-Absolventen sogar bei nur 2 Prozent.

Hast du noch keine Berufserfahrung sammeln können, ist allerdings ein wenig Geduld und ein systematisches Vorgehen bei den Bewerbungen gefragt. Der Anteil an kurzfristig Arbeitslosen (unter einem Jahr) ist bei Akademikerinnen und Akademikern nämlich vergleichsweise hoch.

Mit den in diesem Artikel vorgestellten Strategien bist du jedoch bestens gerüstet, um selbstbewusst und erfolgreich ins Berufsleben zu starten. Deine Zukunft liegt in deinen Händen – lass dich nicht entmutigen und mach das Beste aus deinen Fähigkeiten!

Veröffentlicht am 30.05.2024

Sarah Schultze

Als SEO Managerin bei der Wollmilchsau GmbH bin ich hauptverantwortlich für den Aufbau und die Pflege dieses Blogs. Mit meiner Leidenschaft für neue KI-Anwendungen wie ChatGPT und meinem Engagement für gute Inhalte möchte ich Jobsuchende auf Gute-Jobs.de mit meinen Texten bestmöglich bei ihrer Suche unterstützen.