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Vorstellungsgespräch: Fragen & Antworten, die du kennen solltest!

Du möchtest dich möglichst umfassend auf die Fragen im Vorstellungsgespräch vorbereiten? Wir verraten dir die häufigsten Fragen, worauf Personaler wirklich achten und wie du deine Antworten am besten formulierst.

Smalltalk: Die Fragen vor den Fragen

Im Rahmen des Smalltalks vor oder nach dem Vorstellungsgespräch können verschiedene Themen angesprochen werden, die der oder dem Interviewer:in helfen, die Bewerber:innen besser kennenzulernen. Hier einige Fragen, die dich als Bewerber:in erwarten könnten:

  • „Wie war Ihre Anreise?“ oder „Haben Sie gut zu uns gefunden?“
  • „Wie war Ihr Wochenende?“
  • „Wie gefällt Ihnen unsere Stadt?“
  • „Verfolgen Sie [aktuelles Ereignis/Sportereignis/News]?“
  • „Was lesen/hören/sehen Sie in Ihrer Freizeit?“

Auch wenn es sich „nur“ um Smalltalk handelt, ist jede Interaktion mit der oder dem Personalverantwortlichen eine Gelegenheit, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Hier einige Tipps für das Verhalten beim Smalltalk:

Sei informiert: Informier dich vor dem Interview über das Unternehmen, die Stadt, in der es ansässig ist, und über aktuelle Nachrichten oder Ereignisse.

Fasse dich kurz: Smalltalk ist nicht der Ort für lange Geschichten oder detaillierte Erklärungen. Halte deine Antworten kurz und häng stattdessen lieber noch eine Gegenfrage an deine Antwort, um das Gespräch am Laufen zu halten.

Vermeide kontroverse Themen: Politik, Religion und andere kontroverse Themen solltest du umgehen, um Konflikte zu vermeiden.

Zeige dich von deiner besten Seite: Wir alle können mal einen schlechten Tag haben, an dem alles schief läuft und uns ein Lächeln nicht so leicht über die Lippen geht. Doch selbst an solchen Tagen lässt sich das Schlechte mit ein wenig Humor würzen und als Eisbrecher verwenden. Ein „Sie glauben nicht, was mir auf dem Weg hierher passiert ist…“ klingt wesentlich authentischer als ein geheucheltes „Mir geht’s super!“.

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Small Talk dient dazu, eine positive Beziehung zu deinem oder deiner Gesprächspartner:in aufzubauen und einen angenehmen und freundlichen Eindruck zu hinterlassen. Nutze ihn zu deinem Vorteil!

Fragen, die im Vorstellungsgespräch auf dich zukommen könnten

Das Vorstellungsgespräch rückt näher und du fühlst dich wie ein:e Schüler:in vor der Mathe-Klausur? Keine Sorge! Gemeinsam gehen wir durch alle Fragen und Fragetypen, die dich in einem Vorstellungsgespräch erwarten könnten.

Standardfragen: Die Evergreens!

Du kennst sie, du liebst sie (oder auch nicht). Hier lernst du, wie du dich optimal auf sie vorbereitest.

„Erzählen Sie etwas über sich.“

Erwartung: Elevator Pitch, Umfang ca. 2-5 Minuten
Anspruch der Vorbereitung: 🟢

Ein echter Klassiker. Der oder die Personalverantwortliche will wissen, wer du bist und ob du ins Unternehmen passt. Für diese Frage ist es sinnvoll, einen kleinen Pitch vorzubereiten, der dir zu einem guten Einstieg verhilft.

Hier ein paar Punkte, auf die du eingehen könntest:

  • dein Antrieb / deine Motivation
  • deine Schwerpunkte und Interessen
  • deine bisherigen Projekte und Erfolge

Greife hier nur Punkte auf, die für die Stelle relevant sind der oder die Recruiter:in eben NICHT aus deinem Lebenslauf herauslesen kann. Für die Vorbereitung und während des Gesprächs kannst du aber ruhigen Gewissens deinen Lebenslauf als Anhaltspunkt vor dir zu liegen haben.

Du willst den perfekten Elevator Pitch vorbereiten? Dann schau dir dieses Video an:

Bei Klick wird dieses Video von den YouTube Servern geladen. Details siehe Datenschutzerklärung.

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Mach dich auf Rückfragen zu Lücken im Lebenslauf oder vergangene Jobwechsel gefasst, sprich sie aber nicht proaktiv an, damit du nicht schon zu Beginn des Gesprächs in einen Rechtfertigungsmodus gerätst. 

„Würden Sie heute denselben Berufsweg noch einmal einschlagen?“

Erwartung: Motivation
Anspruch der Vorbereitung: 🟢

Die eigentliche Frage dahinter: Willst du die Stelle, weil dir der Beruf immer noch Spaß macht, oder weil du nichts anderes kannst? Letztlich geht es dem Personalverantwortlichen um deine Motivation und deine Fähigkeit, gute bzw. manchmal auch schwierige Entscheidungen (etwa für einen Berufswechsel) zu treffen.

Versichere also zunächst, dass du deinen bisherigen Lebenslauf nicht bereust und gehe dann darauf ein, dass du auch weiterhin bereit bist, deine Karriere mit dieser Position voranzutreiben.

Wo haben Sie aus Ihrer Sicht Weiterentwicklungsbedarf?

Erwartung: Ergänzende Fähigkeiten
Anspruch Vorbereitung: 🟢

Nenne bei dieser Frage auf keinen Fall Fähigkeiten, die in der Stellenbeschreibung stehen. Dein zukünftiger Arbeitgeber möchte, dass du die Position vom ersten Tag an bereits gut ausfüllen kannst. Nenne stattdessen Fähigkeiten, die deine Must-have Fähigkeiten ergänzen und aus deiner Sicht zu deiner zukünftigen Rolle passen.

Idee: Du könntest den Einsatz von Tools nennen, die relativ neu sind und mit denen du dich noch nicht ausreichend beschäftigt hast (z.B. Google Analytics 4 oder ChatGPT). Damit zeigst du gleichzeitig, dass du am Puls der Zeit bist.

„Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?“

Erwartung: Fachliche Weiterentwicklung
Anspruch Vorbereitung: 🟢

Um diese Frage beantworten zu können, benötigst du keine Kristallkugel. Zeig, dass du ambitioniert bist und über einen längeren Zeitraum im Unternehmen bleiben möchtest.

Wenn du planst, die Stelle als Sprungbrett für eine höhere Karrierestufe zu nutzen, gehe offen damit um und konzentriere dich in deiner Antwort darauf, wie du mit deiner Erfahrung das Unternehmen auch in kurzer Zeit voranbringen kannst, so dass beide Seiten von deinem Karrieresprung profitieren.

Konzentriere dich auf jeden Fall darauf, wohin du dich inhaltlich entwickeln möchtest und nenne nicht schon den konkreten Rollentitel oder die Karrierestufe. Also: „Ich möchte Verantwortung übernehmen“ vs. „Ich möchte Teamleiter:in werden“.

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„Warum wollen Sie hier arbeiten?“

Erwartung: Motivation, Interesse am Unternehmen
Anspruch Vorbereitung: 🟡🟡

Hmm, vielleicht guter Kaffee im Büro? Nein, Scherz beiseite. Bei dieser Frage sollst du zeigen, dass du dich wirklich gut über das Unternehmen informiert hast und nicht von Einladungsgespräch zu Einladungsgespräch hastest, um einfach irgendwo einen Job zu bekommen.

Es gibt vielfältige Gründe, bei einem Unternehmen arbeiten zu wollen, darunter zum Beispiel:

  1. Werte: Wenn die Werte des Unternehmens mit deinen eigenen übereinstimmen, kann das eine zusätzliche Motivation sein. Hier bietet es sich an, auf aktuelle Ereignisse Bezug zu nehmen. Zum Beispiel, wenn das Unternehmen gerade mit einer großen Spende Schlagzeilen gemacht oder ein Nachhaltigkeitsprojekt gestartet hat.
  2. Ein innovatives Umfeld: Du hast keine Lust auf „Das haben wir schon immer so gemacht“ und findest, dass das Unternehmen eine Vorreiterrolle in seinem Bereich übernimmt? Dann ist jetzt ein guter Punkt, ein wenig ins Schwärmen zu geraten und den Personaler davon zu überzeugen, dass du ein:e Innovationstreiber:in bist. Möglicherweise hast du sogar schon Projekte im Kopf, die du umsetzen möchtest?
  3. Das Produkt oder die Dienstleistung: Wenn du dich wirklich für die Produkte oder Dienstleistungen des Unternehmens interessierst, kann das eine riesige Motivation sein. Wer diesen Grund aufführt, sollte sich allerdings auf Rückfragen gefasst machen. Zeig, dass du dich mit dem Unternehmen beschäftigt hast!
  4. Das Team & die Unternehmenskultur: Ein tolles Team ist wie das Sahnehäubchen auf deinem Kaffee. Wenn du von talentierten und motivierten Kolleg:innen umgeben bist, steigert das nicht nur deine Produktivität, sondern macht auch einfach Spaß! Möglicherweise wurdest du von jemandem aus dem bestehenden Team empfohlen? Jetzt ist der Zeitpunkt, dies zu erwähnen.

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Was kann ich fürs Unternehmen tun vs. Was kann das Unternehmen für mich tun

Der Schwerpunkt deiner Antworten sollte immer auf dem Unternehmen liegen. Wenn du also Dinge wie Karrierechancen oder Work-Life-Balance anführst, solltest du dies gut begründen und nur als einen von mehreren Gründen nennen.

Auch ein höheres Gehalt kann eine große Motivation sein, wirkt aber als Begründung für den Wechselwunsch sehr materialistisch und ist für die meisten Personalverantwortlichen ein großer Minuspunkt.

„Was sind die bisher größten Erfolge Ihres Lebens?“

Erwartung: Herausforderungen & wie du sie überwunden hast
Anspruch Vorbereitung: 🟡🟡

Diese Frage gibt dir die Möglichkeit zu zeigen, wo deine Prioritäten im Leben liegen. Wenn du hier nur private Erfolge nennst, kann das deine:n Gesprächspartner:in an deiner Karriereorientiertheit zweifeln lassen, wenn du hier nur berufliche Erfolge nennst, könnte das verbissen wirken.

Finde hier eine gute Balance und wähle große private Erfolge, die möglicherweise sogar einen Bezug zur Arbeitswelt haben und berufliche Erfolge, die dich persönlich weitergebracht haben wie etwa deine Entwicklung als Teamleiter:in.

In beiden Fällen ist es wichtig zu erzählen, warum es für dich ein großer Erfolg war und welche Stolpersteine du überwinden musstest. Dein Gegenüber will keine glatte, selbstbeweihräuchernde Geschichte hören.

„Wo sehen Sie Ihre Stärken & Schwächen?“

Erwartung: Relevante Stärken, Schwächen & Strategien
Anspruch Vorbereitung: 🟡🟡

Bei dieser Frage kannst du mit Ehrlichkeit, konkreten Beispielen und Optimismus punkten. Schwächen sind etwas, für das du dich nicht schämen musst, selbst Superman werden bei Kryptonit die Knie weich. Was zählt ist, dass du dir deinen Schwächen bewusst bist und daran arbeitest. Vermeide es, deine Schwächen als Stärke zu verkaufen mit Phrasen wie: „Ich bin zu perfektionistisch“. Stattdessen kann es hilfreich sein, dich auf Schwächen zu konzentrieren, die für die Position nicht relevant sind wie etwa eine Fremdsprache.

Personalverantwortliche wollen in der Regel mehr über deine Soft Skills (= deine persönlichen Fähigkeiten & Talente wie z.B. Konfliktlösung oder Kreativität) wissen als über deine Hard Skills (= deine Ausbildung und erlernten Fähigkeiten. Zum Beispiel die Fähigkeit, mit bestimmten Programmen zu arbeiten). Setze daher deinen Fokus auf deine Soft Skills und überlege dir im Vorfeld, welche Softskills für die jeweilige Stelle relevant sein könnten, die du auch mit konkreten Beispielen belegen kannst.

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„Ich arbeite daran…“

Es ist enorm wichtig, dass du die Schwäche nie einfach so im Raum stehen lässt, sondern beschreibst, mit welchen Strategien du versuchst, sie zu minimieren.

„Was war Ihr bisher größter Fehler?“

Erwartung: Reflexion, Umgang mit Fehlern
Anspruch Vorbereitung: 🟡🟡

Wichtig bei dieser Frage ist es, Fehler zu nennen, die bereits lange zurück liegen und aus denen du eine Lektion lernen konntest. Konzentriere dich auch ihr wieder auf die positiven Seiten des Fehlers und fasse dich kurz. Durchlebe den Fehler nicht vor den Augen des Personalers ein zweites Mal, indem du jedes Detail deines Fehlers preis gibst.

Wichtig: Beweise, dass du über die Situation nachgedacht hast und beschreibe, wie du sie heute anders lösen würdest. Stelle dar, dass du den gleichen Fehler nicht noch einmal machen würdest. Dies zeigt einen konstruktiven Umgang mit Fehlern und Lösungsorientierung.

Verhaltens- & Situationsfragen: Hier zeigst du dein wahres Gesicht

Erwartung: Authentischer Eindruck von dir & deinen Erfahrungen im Berufsalltag
Anspruch Vorbereitung: 🟠🟠🟠

Diese Fragen zielen einerseits auf hypothetische Situationen und andererseits konkrete Situationen aus der Vergangenheit ab, um dir zu helfen, deine Soft Skills sowie deine Erfahrungen zu demonstrieren.

„Erzählen Sie uns von einer Situation, in der Sie unter Druck standen. Wie sind Sie damit umgegangen?“

Bei dieser Frage schöpfst du aus deinen vergangenen Erfahrungen in deiner Position. Wenn dir keine Situation einfällt, kannst du auch Strategien aufzählen, die dir geholfen haben, gar nicht erst in eine Drucksituation zu geraten.

„Beschreiben Sie einen Konflikt in Ihrem letzten Team und wie Sie oder ihr gemeinsam mit der Situation umgegangen seid“

Vermeide es, schlecht über deine ehemaligen Kolleg:innen zu reden. Konzentriere dich in deiner Antwort auf die Lösung der Situation und gehe nicht zu sehr ins Details. Dein Gegenüber ist an deinen Strategien zur Konfliktlösung interessiert, nicht an den Konflikten selbst.

„Was würden Sie tun, wenn Sie bemerken, dass ein:e Kolleg:in einen Fehler gemacht hat, der ernsthafte Auswirkungen auf ein Projekt haben könnte?“

Bei dieser Frage solltest du betonen, dass du die Person direkt und konstruktiv ansprechen würdest. Es ist wichtig, sich auf die Lösung des Problems in den Fokus zu rücken und nicht darauf, den oder die Kolleg:in zu beschuldigen. Zeige, dass du an Teamarbeit glaubst und dass es dir wichtig ist, Probleme gemeinsam zu lösen, anstatt einzelne Personen für Fehler verantwortlich zu machen.

Souverän auf unerwartete und fiese Fragen im Vorstellungsgespräch antworten

Erwartung: Verhalten unter Stress, kreatives Denken
Anspruch Vorbereitung: 🟠🟠🟠

Da sitzt man im Vorstellungsgespräch und – zack – kommt aus dem Nichts eine fiese Frage wie „Wie viele Bälle passen in diesen Raum“. Wie reagierst du darauf, ohne wie ein verschrecktes Reh im Scheinwerferlicht auszusehen?

  • Nimm dir einen Moment Zeit zum Nachdenken: Statt sofort loszuplappern, nimm dir einen Moment Zeit, um deine Antwort zu formulieren. Eine bewusste Pause lässt dich rhetorisch stark aussehen. Ein einfaches „Das ist eine interessante Frage, lassen Sie mich kurz darüber nachdenken“ kann Wunder wirken und überbrückt die unangenehme Stille zwischen der Frage und deiner Antwort.
  • Sei positiv, aber realistisch: Selbst wenn eine Frage unangenehm klingt, versuche, eine positive Wendung zu finden, ohne zu sehr nach Schmeichelei zu klingen. Zeige, dass du motiviert und engagiert bist, aber bleibe auf dem Boden der Tatsachen!
  • Nutze deinen Notizblock: Vergiss nicht, dass vor dir idealerweise Stift und Papier liegen. Nutze beides, um bei Denksportaufgaben Notizen zu machen. Bei der Frage nach den Bällen im Raum könntest du dir beispielsweise notieren, was du alles benötigst, um das Volumen eines Balles zu berechnen und welche Annahmen und Schätzungen du treffen musst, ehe du die Aufgabe realistischerweise lösen kannst (etwa die Größe des Balles und des Raumes).
  • Mach dir keinen Druck: Es geht bei vielen Fragen nicht darum, die eine richtige Antwort zu geben, sondern darum, einen Eindruck von dir und deiner Denkweise zu bekommen. Lege also deinen Perfektionismus ab und demonstriere stattdessen, dass du auch in kniffligen Situationen die Ruhe bewahrst.
  • Stelle Rückfragen: Wenn du dich unwohl fühlst, frag nach: „Könnten Sie bitte genauer erklären, was Sie mit dieser Frage meinen?“ Manchmal hilft es, mehr Kontext zu bekommen. Wenn dir bestimmte Informationen fehlen, um die Frage zu beantworten, sei so spezifisch wie möglich. Manchmal wollen Personaler genau das sehen: Dass Du dich nicht scheust, Situationen zu hinterfragen. Sei dir aber immer darüber bewusst, wer gerade genau vor dir sitzt. Tiefe fachliche Fragen solltest du dir lieber für den oder die Teamleiter:in aufheben.

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”Haben Sie noch Fragen?” – So formulierst du eigene Fragen

Gegen Ende des Gesprächs wird der Spieß umgedreht und du darfst loswerden, was dir unter den Fingernägeln brennt. Jetzt hast du die Gelegenheit herauszufinden, inwiefern die Stellenausschreibung der Wahrheit entspricht.

Hier kommen Tipps, wie du die Fragen aus dem Hut zauberst, die der oder dem Interviewer:in zeigen, dass du dich eingehend mit dem Unternehmen beschäftigt hast. Vermeide egozentrische Fragen wie „Kann ich von zu Hause arbeiten“ oder „Welche Benefits gibt es“ und stelle stattdessen Fragen, die dein Interesse an der Stelle, dem Team und dem Arbeitgeber unterstreichen.

Gute Fragen sind z.B:

– Warum ist die Stelle vakant?
– Was sind die aktuellen Herausforderungen im Unternehmen / in meiner Abteilung?
– Wie sieht die Einarbeitung aus?
– Was sind die nächsten Schritte?

Formuliere keine Ja/Nein-Fragen

Es ist sehr wichtig, wie du deine Fragen formulierst. Stelle offene Fragen, um mehr zu erfahren und nicht nur „Ja“ oder „Nein“ von deinem Gegenüber zu hören. 

Ein Beispiel: Anstatt zu fragen: „Gibt es hier gute Aufstiegschancen?“, frage: „Welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten bietet das Unternehmen?“ – schon ist eine Ja/Nein-Antwort nicht mehr möglich.

Stelle Fragen zum Unternehmen

Hier könnte man noch mehr unterteilen –> z.B. „wie wird Erfolg gemessen“ oder „Arbeitstag wäre für mich keine Frage zum Unternehmen, sondern eher zur Position selbst.“

Hier sind ein paar gute Fragen, die du dem oder der Recruiter:in stellen kannst:

  • „Können Sie mir mehr über die Unternehmenskultur erzählen?“
  • „Wie misst das Unternehmen den Erfolg in dieser Position?“
  • „Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?“

Geschickt auf die Gehaltsfrage überleiten

Das Gehalt ist für dich ein K.O. Kriterium und steht nicht schon in der Stellenanzeige? Dann ist es völlig legitim, während des Vorstellungsgesprächs herausfinden zu wollen, ob die Gehaltsvorstellungen beider Seiten auf einen Nenner zu bringen sind. Falle aber nicht mit der Tür ins Haus, sondern warte bis zum Ende des Gesprächs.

Du könntest deine Frage etwa so formulieren: „Können Sie mir Informationen über das Gehalt für diese Stelle geben?“.

Zeige deine Bereitschaft zur Weiterentwicklung, indem du Fragen zu den Rahmenbedingungen dafür stellst. Zum Beispiel: „Ich bin ein großer Fan von Weiterbildung. Bietet das Unternehmen hier Unterstützung an?“

Mehr zum Thema Gehalt kannst du in unserem Artikel zum Thema Gehaltsvorstellungen richtig formulieren lesen.

Kenne deine Rechte: Welche Fragen dürfen Unternehmen stellen?

Sobald du das Gefühl hast, dass dein Gegenüber in deine Privatsphäre eindringt, sollten deine Alarmglocken schrillen. Denn: Bestimmte Fragen sind in einem Vorstellungsgespräch tabu! Hier einige Beispiele:

  • Familienstand
  • Sexuelle Orientierung
  • Nationalität oder ethnische Herkunft
  • Alter
  • Körperliche Verfassung
  • Schwangerschaft und Familienplanung*
  • Religion oder Konfession*

Fragen zu diesen Themen sind unzulässig, da sie gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verstoßen. Das bedeutet: Du musst nicht darauf antworten – du darfst sogar lügen!

Wenn dir jemand Fragen zu deiner Religion, Familienplanung oder Gesundheit stellt, erinnere dich an diesen Abschnitt im Artikel und weichst aus.

Ein wirksamer Konter auf unzulässige Fragen könnte so aussehen:

„Ich verstehe nicht ganz, was das mit der Stelle zu tun hat. Können wir uns auf meine beruflichen Qualifikationen konzentrieren?"

Und schon geht der Punkt geht an dich!

*Ausnahmen:
1. Deine Schwangerschaft hat Relevanz für Stelle, wie z.B. bei einer Elternzeitvertretung oder bei gesundheitliche Risiken am Arbeitsplatz.
2. Auch für kirchliche Träger gilt: Die Frage nach der Konfession ist nur dann zulässig, wenn die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religion ein legitimes Auswahlkriterium für die Stelle darstellt.

Nach dem Vorstellungsgespräch: Es geht noch weiter!

Du hast dein erstes Vorstellungsgespräch überstanden und fühlst dich wie nach einer olympischen Medaille? Bevor du jetzt den Partyhut aufsetzt, lass uns noch einen Blick darauf werfen, was nach dem Vorstellungsgespräch zu tun ist:

Bedanke dich für das Gespräch

Schicke eine Dankes-E-Mail, die von Herzen kommt, aber nicht zu kitschig ist. Formuliere einen simplen, freundlichen Satz, der zeigt, dass du Interesse hast. Etwa so:

"Sehr geehrte/r Herr/Frau ...,
Ich möchte mich bei Ihnen für das nette Gespräch bedanken und freue mich auf die nächsten Schritte."

Der beste Zeitpunkt dafür sind 1-2 Tage nach dem Gespräch, um dich bei dem oder der Gesprächspartner:in wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Ist das Gespräch nicht erst wenige Stunden vorbei, kannst du auch das Gespräch authentischerweise reflektieren und auf Themen aus dem Vorstellungsgespräch Bezug nehmen.

"Ich konnte unser Gespräch noch einmal Revue passieren lassen und möchte Ihnen gerne rückmelden, dass XY...

Wir hatten in unserem Gespräch über die neuesten Entwicklungen in XY gesprochen. Hier habe ich Ihnen nochmal die Studie rausgesucht, auf die ich mich bezogen habe: ..."

Negative Erfahrung? Beschwerdeformular, bitte!

Das Gespräch war ein totaler Reinfall? Keine Sorge, du kannst dir Gehör verschaffen. Recherchiere, an wen du dich wenden kannst – meist ist die Personalabteilung eine gute Anlaufstelle. Du kannst dem Unternehmen über Arbeitgeberbewertungsplattformen wie kununu oder glassdoor Feedback zum Gespräch geben, um einerseits andere Bewerber:innen vor einem unprofessionellen Bewerbungsprozess zu warnen, andererseits um dem Arbeitgeber die Chance zu geben, seinen Auswahlprozess zu verbessern.

💡

Bleibe stets höflich und professionell, egal wie sehr du dich über das Gespräch geärgert hast.

Vorbereitung auf die Fragen im zweiten Vorstellungsgespräch

Du bist zum zweiten Vorstellungsgespräch eingeladen! Glückwunsch!

Aber halt! Was ist der Unterschied zum ersten Gespräch?

Hier werden die Samthandschuhe ausgezogen und es geht mehr ins Detail. Mach dich also auf tiefergehende Fragen gefasst. Vielleicht triffst du auch andere Mitarbeiter:innen. Ein bisschen Networking hat noch nie geschadet, also sei offen und freundlich.

Denk dir neue Fragen aus! Du solltest schon etwas Neues in petto haben, um zu zeigen, dass du dich wirklich für das Unternehmen interessierst.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Sarah Schultze

Als SEO Managerin bei der Wollmilchsau GmbH bin ich hauptverantwortlich für den Aufbau und die Pflege dieses Blogs. Mit meiner Leidenschaft für neue KI-Anwendungen wie ChatGPT und meinem Engagement für gute Inhalte möchte ich Jobsuchende auf Gute-Jobs.de mit meinen Texten bestmöglich bei ihrer Suche unterstützen.